Budget 2022
Budget 2022 bestätigt Vierjahresziel
Die FIFA ist bei ihrem Ertragsziel von USD 6440 Millionen für die Vierjahresperiode weiterhin auf Kurs. Per Ende 2020 waren 80 % des Vierjahresbudgets bereits vertraglich gesichert.
Gemäss dem Budget 2022 sollte das vom 70. FIFA-Kongress verabschiedete Budget 2019–2022 eingehalten werden.
Dies ist eine bemerkenswerte Leistung, nachdem die COVID-19-Pandemie die Weltwirtschaft stark erschüttert und damit auch den Verkauf der FIFA-Rechte verzögert hat. Trotz des anhaltenden wirtschaftlichen Abschwungs sind die Auswirkungen auf die FIFA-Finanzen insgesamt gering. Die verbliebenen Rechte sollten in den nächsten beiden Jahren verkauft werden, während sich die Auswirkungen der Pandemie im Verlauf des Jahres abschwächen.
Die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ ist die wichtigste Einnahmequelle der FIFA und findet jeweils am Ende der Vierjahresperiode statt, weshalb Erträge später erfasst werden. Da die Einnahmen aus dem wichtigsten FIFA-Turnier in der Jahresrechnung 2022 erfasst werden, ist das Budget 2022 für das Vierjahresergebnis von besonderer Bedeutung.
Das Ertragsbudget 2022 wurde gemäss den International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellt. Mit der Anwendung des IFRS 15 erfasst die FIFA Ertrag (und Aufwand) im Jahr, in dem die betreffenden Wettbewerbe und Veranstaltungen stattfinden.
Das Budget 2022 ist gleich dargestellt wie das Vierjahresbudget und berücksichtigt die COVID-19-bedingten Änderungen am internationalen Spielkalender. Es wurde sowohl von der FIFA-Finanzkommission als auch vom FIFA-Rat bewilligt und muss im Mai 2021 noch vom FIFA-Kongress verabschiedet werden.
Ertrag 2022 im Detail
Das Ertragsbudget 2022 beläuft sich auf USD 4666 Millionen. USD 3807 Millionen (82 %) davon sind am Bilanzstichtag vom 31. Dezember 2020 bereits vertraglich gesichert.
Wichtigste Einnahmequelle sind weiterhin die Fernsehrechte mit 56 %, gefolgt von den Marketingrechten mit 29 % sowie den Hospitality-Rechten und dem Kartenverkauf, den Lizenzrechten sowie den übrigen Erträgen mit insgesamt 15 %.
Fernsehrechte
Der für die Fernsehrechte budgetierte Ertrag beläuft sich auf USD 2640 Millionen. Die Fernsehrechte für die verbliebenen Gebiete sollten innerhalb der gesetzten Fristen verkauft werden.
Marketingrechte
Für die Erträge aus Marketingrechten sind USD 1353 Millionen budgetiert, von denen 71 % zum Bilanzstichtag bereits vertraglich gesichert sind. Für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2022™ wurden Verträge mit zwei Regionalen Förderern abgeschlossen, während Verhandlungen für weitere offene Pakete in den Kategorien Partner, Sponsoren und Regionale Förderer laufen.
Lizenzrechte
Für die Lizenzrechte wurden für das Jahr USD 140 Millionen budgetiert, vor allem im Bereich Markenlizenzierung, wo bei den Erträgen aus Lizenzzahlungen eine positive Entwicklung zu verzeichnen ist. Der für die Vierjahresperiode budgetierte Ertrag bei den Lizenzrechten sollte ebenfalls erreicht werden.
Hospitality-Rechte
Die Erträge aus Hospitality-Rechten und dem Kartenverkauf in Höhe von USD 500 Millionen entfallen ausschliesslich auf die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™.
Übrige Erträge und Einnahmen
Übrige Erträge und Einnahmen werden erfasst, wenn die entsprechende Dienstleistung erbracht wird. Für 2022 sind USD 33 Millionen veranschlagt, die Erlöse aus dem FIFA- Qualitätsprogramm, dem Verkauf von Videorechten und dem FIFA-Weltfussballmuseum, Geldstrafen und Berufungen sowie Mietertrag beinhalten.
Ertragsbudget 2022 nach Kategorie (in USD Millionen)
Detailliertes Investitions- und Aufwandbudget 2022
Wettbewerbe und Veranstaltungen
Im Budget 2022 sind die 2022 anstehenden Wettbewerbe und Veranstaltungen enthalten:
Mit Investitionen von USD 1696 Millionen ist die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022™ der Höhepunkt der Geschäftsperiode 2019–2022. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren und sind trotz der COVID-19- bedingten schwierigen Umstände gut vorangekommen, sodass einige wichtige Etappenziele erreicht wurden. Dank den kurzen Wegen zwischen den Spielorten und der modernen Infrastruktur Katars kann die FIFA Skaleneffekte erzielen und die Betriebskosten unter Kontrolle halten.
Nach den COVID-19-bedingten Absagen der FIFA U-20- und U-17-Frauen-Weltmeisterschaft 2020™ werden die Ausgaben 2022 in Costa Rica bzw. Indien veranstaltet. Für die beiden Turniere, die mit jeweils 16 Teams ausgetragen werden, sind je USD 21 Millionen budgetiert.
Die FIFA organisiert für eine FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ erstmals ein Play-off-Turnier. Insgesamt zehn Teams sind dabei, von denen sich schliesslich drei für die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Australien/Neuseeland 2023™ qualifizieren werden.
Für den rasant wachsenden FIFA eWorld Cup™, der unter die Kategorie „Übrige Turniere und Veranstaltungen“ fällt, sind Investitionen von USD 11 Millionen vorgesehen.
Investitionsbudget für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022™ (in USD Millionen)
Entwicklung und Ausbildung
Von 2019 bis 2022 investiert die FIFA im Rahmen des FIFA-Forward-Programms 2.0 insgesamt USD 1746 Millionen. Für 2022 präsentieren sich die Zahlen wie folgt:
Jeder Mitgliedsverband erhält Betriebskostenbeiträge von bis zu USD 1 Million: USD 0,5 Millionen im Januar und zusätzliche USD 0,5 Millionen im Juli, sofern bestimmte Voraussetzungen des Forward-2.0-Reglements erfüllt sind.
Für die gesamte Vierjahresperiode haben die Mitgliedsverbände zudem Anspruch auf Projektbeiträge von bis zu USD 2 Millionen, die sie im Sinne einer Soforthilfe in der COVID-19-Krise auch als Betriebskostenbeiträge nutzen können (Phase 2 des FIFA-COVID-19-Hilfsplans).
Jede Konföderation erhält 2022 USD 12 Millionen.
Dazu kommen Beiträge für Reisen, andere Programme sowie Zonen-/Regionalverbände von insgesamt USD 61 Millionen.
Das Forward-2.0-Budget für 2022 beläuft sich damit auf USD 544 Millionen.
Nach dem erstmaligen WM-Einsatz von Video-Schiedsrichterassistenten 2018 in Russland setzt die FIFA die technologische Schulung von Schiedsrichtern im Rahmen des Schiedsrichter-Unterstützungsprogramms (RAP) fort und stellt 2022 für das Schiedsrichterwesen insgesamt USD 11 Millionen bereit.
USD 18 Millionen sind 2022 für die eigenständige FIFA-Stiftung vorgesehen, die sich rund um die Welt für soziale Anliegen einsetzt und Hilfe für den Wiederaufbau beschädigter oder zerstörter Sportinfrastruktur mobilisiert.
Für Frauenfussballprogramme sind für 2022 insgesamt USD 15 Millionen budgetiert, mit denen gemäss FIFA- Frauenfussballstrategie der Frauenfussball gefördert und finanziell unterstützt sowie Mädchen und Frauen die Möglichkeit geboten wird, sich als Spielerinnen, Trainerinnen, Schiedsrichterinnen oder Funktionärinnen am Fussball zu beteiligen. Darüber hinaus investiert die FIFA über vier Jahre getreu ihrer Zusage USD 1 Milliarde in den Frauenfussball, USD 500 Millionen davon aus ihren freien Reserven.
Investitionsbudget für Entwicklung und Ausbildung 2022 (in USD Millionen)
Fussballmanagement
Beim Fussballmanagement sind für 2022 USD 21 Millionen veranschlagt, die in die Rechtsorgane des Fussballs, die Prävention von Spielmanipulation sowie das Transferabgleichungssystem, einschliesslich der neuen TMS-Abrechnungsstelle und des elektronischen Spielerpasses, fliessen.
FIFA-Führung und -Administration
Für den Bereich FIFA-Führung und -Administration gilt weiterhin eine strenge Kosten- und Budgetkontrolle.
Für Rechtskosten wurde 2022 mit USD 17 Millionen weniger veranschlagt als im Vorjahr, weil für Rechtsverfahren weniger Rückstellungen nötig sind.
Für die FIFA-Kommunikation wurde mit USD 26 Millionen dafür mehr budgetiert, insbesondere für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022™ sowie zur Verbesserung des digitalen Erlebnisses für Fans rund um die Welt.
Das Budget für die Informationstechnologie liegt im Rahmen der Vorjahre und beinhaltet sämtliche Kosten für die laufende Verbesserung der FIFA-Betriebstools.
Für Gebäude und Unterhalt wurde 2022 wegen geplanter Renovationen an FIFA-Gebäuden hingegen leicht mehr veranschlagt.
Ebenfalls mehr wurde 2022 beim Personalaufwand budgetiert, da für die Durchführung der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022™ zusätzliches Wettbewerbs- und Veranstaltungspersonal angestellt werden muss.
Marketing und Fernsehen
Der Aufwand für Marketing und Fernsehen betrifft insbesondere die Vermarktung der Marketing-, Medien- und Fernsehrechte für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ sowie die laufende Digitalisierung der FIFA-Angebote, die Mitgliedsverbänden, Partnern und Fussballfans weltweit erstklassige Leistungen und Erlebnisse garantieren soll.
Mit der Übernahme des IFRS 15 erfasst die FIFA den Ertrag und Aufwand von Veranstaltungen im Jahr, in dem diese stattfinden. Die Kosten für die Verkaufskommissionen für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022™ sind folglich im Budget 2022 enthalten.