Women's Football

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Die Fussballlandschaft

Frauenfussball

5 Min. Lesezeit

Auf zu neuen Ufern

2019 erlebte der Frauenfussball dank der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ in Frankreich eine enorme Präsenz und einen unglaublichen Boom, den die FIFA 2020 unbedingt fortsetzen wollte.

Ein Mittel dazu war die Zweckbindung von Geldern aus dem FIFA-COVID-19-Hilfsplan für den Frauenfussball: konkret USD 500 000 pro FIFA-Mitgliedsverband, die in der dritten Phase für Frauenfussballinitiativen reserviert waren.

Neben finanzieller Hilfe leistete die FIFA 2020 weltweit auch viel praktische und moralische Unterstützung für den Frauenfussball.

FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ in Down Under

Für die Matildas in Australien zu spielen, wird der Höhepunkt meiner Karriere und die Chance sein, Mädchen in Australien, Neuseeland und der gesamten Welt für den Fussball zu begeistern.
Sam Kerr
Spielführerin des australischen Nationalteams

2023 wird die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ mit Australien und Neuseeland erstmals in der südlichen Hemisphäre ausgetragen.

Bei der Wahl im FIFA-Rat im vergangenen Juni machte die gemeinsame Bewerbung des australischen und des neuseeländischen Fussballverbands mit 22 von insgesamt 35 Stimmen das Rennen, während die Kandidatur des kolumbianischen Fussballverbands 13 Stimmen erhielt. Alle Wahlergebnisse wurden auf FIFA.com publiziert.

Nach dem überwältigenden Erfolg der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2019™ in Frankreich und dem darauffolgenden einstimmigen Beschluss des FIFA-Rats wird die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ im Jahr 2023 zum ersten Mal mit 32 Teams ausgetragen. Als weitere Premiere wird das Turnier mit den Gastgebern Australien und Neuseeland zudem erstmals in zwei verschiedenen Konföderationen (AFC und OFC) stattfinden.

Grösste FIFA Frauen­Weltmeisterschaft™ aller Zeiten

Die WM bietet uns die einmalige Chance, bei den Fans zu sein. Wir haben kaum Heimspiele, weil wir vom Rest der Welt so weit weg sind. Das ist absolut sagenhaft.
Ali Riley
Spielführerin des neuseeländischen Nationalteams

Nach dem überwältigenden Erfolg der Ausgabe 2019 beschloss die FIFA, das Teilnehmerfeld der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ von 24 auf 32 Teams zu vergrössern, und erarbeitete zusammen mit den Konföderationen für die Endrunde 2023 folgende vom FIFA-Ratsausschuss bestätigte Aufteilung der Startplätze:

Die beiden gastgebenden Länder, Australien und Neuseeland, sind automatisch qualifiziert. Ihre Startplätze werden dem Kontingent der betreffenden Konföderationen (AFC und OFC) belastet.

Das Play-off-Turnier in Australien und Neuseeland dient zudem als Generalprobe für die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™.

FIFA-Programm zur Frauenförderung

Im Rahmen des FIFA-Programms zur Frauenförderung wurden 2020 acht neue Initiativen ins Leben gerufen, u. a. zum Transfer von spezifischem Know-how sowie zur Veröffentlichung eines Handbuchs für Frauenfussballfunktionäre. Um die Frauenfussballexperten bei der Projektrealisierung zu unterstützen, veranstaltete die FIFA ferner Seminare für über 80 Mitgliedsverbände. Dazu kamen spezifische Frauenfussballprogramme für technische Verbandsdirektoren.

Fallstudie: Fussballverband von Tonga ­

Im März 2020 weihte der Fussballverband von Tonga (TFA) auf der Inselgruppe Vava’u ein neues, mit FIFA-Forward-Beiträgen finanziertes technisches Zentrum ein, das als Basis für die Förderung und Entwicklung des Fussballs ausserhalb der Hauptstadt Nuku’alofa dienen soll.

Dank einem Pilotprojekt im Rahmen des FIFA-Programms zur Frauenförderung konnten die Fördermassnahmen auf sechs Inseln ausgeweitet werden. Vier der grössten Inseln (’Eua, Tongatapu, Vava’u und Ha’apai) waren voll ins Programm integriert, während zwei eher entlegene Inseln (Niuafo’ou und Niuatoputapu) am Trainerausbildungskurs in Vava’u teilnahmen, Trainingsausrüstung erhielten sowie ein auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Schulungsprogramm absolvierten.

„Der Start des Programms in ’Eua, Vava’u und Tongatapu war gewaltig. Gemeinsam mit den Klubs und Fussballverbänden unternehmen wir alles, damit das Projekt ein Erfolg wird“, sagte Adelaide Tuivailala, die beim TFA das Frauenfussballressort leitet.

Nachdem der Fussballbetrieb wegen der Pandemie eingestellt werden musste, arbeitete der TFA mit der FIFA-Frauenfussballdivision zwischen April und Juni an einer massgeschneiderten Frauenfussballstrategie, ehe das Turnier zwischen den beteiligten Inseln Ende Jahr abgeschlossen werden konnte.

Handbuch für Frauenfussball­funktionäre

Eines der Hauptziele der FIFA-Vision 2020–2023 ist die Förderung und Professionalisierung des Frauenfussballs. Ein wichtiges Hilfsmittel dabei ist das erste Handbuch für Frauenfussballfunktionäre.

Das Handbuch skizziert Strategien, Praktiken und Verfahren, die die Wachstumsziele des Frauenfussballs sowie die Gleichstellung von Frau und Mann fördern können. Es präsentiert zudem erprobte Standards und verweist die Leser für konkrete Unterstützung an die richtigen Stellen.

FIFA-Frauenfussballdirektorin Sarai Bareman erklärte: „Dieses Handbuch bietet Tipps und Ideen, wie der Frauenfussball auf und neben dem Platz stärker unterstützt und gefördert werden kann.“

Klub-Solidaritätsfonds der Frauen‑WM 2019 ­

Ein Jahr nach dem vierten WM-Titel der USA veröffentlichte die FIFA den Schlussbericht zu den Solidaritätsbeiträgen, die im Rahmen der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Frankreich 2019™ an Klubs ausgeschüttet wurden.

Nach ersten Zahlungen über die FIFA-Mitgliedsverbände schüttete die FIFA an 822 Profi- und Amateurklubs aus 39 Mitgliedsverbänden insgesamt USD 8,46 Millionen aus, die für Jugend- und Förderprogramme für Frauen und Mädchen zweckgebunden waren.

Erstmals überhaupt erhielten Profi- und Amateurklubs damit nach einer FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ Solidaritätsbeiträge, die die Klubs auf das Turnier unterstützen und für den Aufwand bei der Vorbereitung der Spielerinnen auf das Turnier entschädigen sollten.

Zwecks Entschädigung der Klubs für die professionelle Spielerförderung waren 50 % der Mittel für Klubs bestimmt, die Spielerinnen für die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2019™ abgestellt hatten, während die restlichen 50 % an Klubs, einschliesslich Breiten- und Amateurteams, gingen, die die abgestellten Spielerinnen im Alter von 12 bis 22 Jahren ausgebildet hatten.