FIFA Forward-Programm
Finanzierung gesichert
In Gegensatz zu vielen anderen Bereichen der Fussballbranche ist das Forward-Programm vor den finanziellen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie gefeit und bleibt für die FIFA-Mitgliedsverbände eine sichere Einnahmequelle.
Dank dem 2019 angelaufenen Forward 2.0 erhalten die Mitgliedsverbände bis zu fünfmal höhere Beiträge als vor der Einführung des Forward-Programms 2016.
Die FIFA-Investitionen in die Fussballförderung haben sich über die Geschäftsperioden 2011–2014, 2015–2018 und 2019–2022 verfünffacht (in USD Millionen).
Fenster zu Forward-Entwicklungsprojekten
Um der wichtigen, grundlegenden Arbeit, die dank den Mitteln aus dem Forward-Programm geleistet wird, zu mehr Transparenz und Anerkennung zu verhelfen, hat die FIFA 2020 auf FIFA.com ein neues interaktives Tool lanciert.
Dank der interaktiven Karte zur Forward-Wirkung haben Nutzer nun einfacher Zugriff auf die Geschichten hinter den Entwicklungsprojekten und -initiativen sowie die neusten Daten zu Projekten und Entwicklungsinitiativen der 211 Mitgliedsverbände in den sechs Konföderationen, einschliesslich der genauen Zuteilung der Mittel.
Mit einem Klick auf die einzelnen Gebiete der Mitgliedsverbände können zudem viele verschiedene Fallstudien aufgerufen werden. Die Geschichten veranschaulichen alle vom Forward-Programm abgedeckten Projektarten, angefangen bei neuen Spielfeldern in der Mongolei und einem technischen Zentrum in Honduras über Jugendwettbewerbe in Polen bis zu einer Reihe von Projekten in Botsuana.
Darüber hinaus schlüsselt die Karte für jeden Mitgliedsverband auf, wie die Mittel nach Projektart verwendet werden, und veranschaulicht so die jeweiligen konkreten Bedürfnisse.
Australischer Fussballverband
Mit Blick auf zwei ihrer wichtigsten Ziele – mehr Inklusion und Vielfalt im Fussball – unterstützt die FIFA den australischen Fussballverband und die Pararoos, sprich das A-Nationalteam für Athleten mit einer Zerebralparese, Hirnverletzung oder einer durch einen Schlaganfall verursachten Beeinträchtigung.
Ende 2019 trugen die Pararoos erstmals seit den Paralympischen Spielen 2000 wieder ein Heimspiel aus. Das Spiel, dessen Ticketeinnahmen zu 100 % dem Team und seinen Aktivitäten zugutekamen, fand in Sydney statt und wurde wie ein A-Länderspiel der FIFA aufgezogen, damit die Spieler genau das erleben konnten, was für die Socceroos und die Matildas selbstverständlich ist.
Mit den Projektbeiträgen von Forward 2.0 organisierten die Pararoos nicht nur das erste Heimspiel seit 19 Jahren, sondern auch Trainingslager zur Vorbereitung auf die Nations Championship des internationalen Verbands des Zerebralparesefussballs (IFCPF) im Juni 2020.
Das Spiel selbst war ein Riesenerfolg und erzielte neben einem Besucherrekord von allen australischen Länderspielen 2019 auch die höchsten Einnahmen pro Fan beim Merchandising. Zudem wurden rund 200 Kinder mit Behinderungen integriert, sei es als Fahnenträger, Maskottchen, Ballkinder oder bei Minispielen in der Halbzeitpause.
Fussballverband von Botsuana
Mit einer Strategie zur regionalen Kinder- und Jugendfussballförderung sowie zum Wachstum des Frauenfussballs hat der Fussballverband von Botsuana (BFA) 2016 die Grundlage für eine nachhaltige und ganzheitliche Fussballförderung gelegt.
Dank der Unterstützung des FIFA-Forward-Programms konnte der BFA seine Strategie umsetzen und Projekte zur stärkeren Talentförderung, zur Professionalisierung der Fussballverwaltung und zur Verbreitung des Frauenfussballs realisieren.
Durch die Organisation von drei Kinderfussballfestivals, nationaler U-15- und U-17-Ligen mit insgesamt 40 Teams sowie Trainer- und Schiedsrichterinitiativen hat sich das Spielniveau entscheidend verbessert.
Dank dem Bau eines Kunstrasenfelds im technischen Zentrum des BFA in Gaborone können die Nationalteams des Landes nun regelmässig unter optimalen Bedingungen trainieren. Das Feld ist zudem jede Woche Schauplatz der Gaborone Senior Women‘s League, von Kinderfussballtrainings sowie Trainer- und Schiedsrichterkursen.
Ausserdem berief der BFA Tsholofelo Sethoko zur Frauenfussballmanagerin, die zusammen mit der FIFA-Frauenfussballdivision eine Frauenfussballstrategie entwickelte, die mehr Trainerangebote und Förderprogramme für junge Frauen im Land schaffen soll.
Erste Erfolge sind bereits sichtbar, nachdem das U-20-Nationalteam erstmals den Einzug in die zweite Runde der afrikanischen Qualifikation für die FIFA U-20-Frauen-Weltmeisterschaft™ geschafft hat, während das U-17-Nationalteam bei der COSAFA-U-17-Frauenmeisterschaft bis ins Halbfinale kam.
„Dank dem FIFA-Forward-Programm können wir davon träumen, dass Botsuana auch in der Fussballwelt den ihm gebührenden Rang einnehmen kann.“
Brasilianischer Fussballverband
Trotz der COVID-19-Pandemie konnte der brasilianische Fussballverband (CBF) den neuen Hauptsitz für den obersten Sportgerichtshof für Fussball (STJD) einweihen.
Das STJD ist das höchste brasilianische Fussballgericht und beurteilt und entscheidet die Rechtmässigkeit von Ereignissen im nationalen Fussball. Es besteht aus sechs Disziplinarkommissionen, einer Berufungskammer sowie einer Strafverfolgung und Verwaltung mit insgesamt 81 Angestellten.
„Wir freuen uns sehr über die vom FIFA-Forward-Programm geförderte Modernisierung des STJD“, erklärte CBF-Präsident Rogério Caboclo. „Sie garantiert die nötige Innovation sowie modernste Technologie bei den Verfahren und Urteilen zu allen beteiligten Parteien, einschliesslich Spielern, Klubs und Wettbewerben, in einem Land, in dem der Fussball kontinentale Dimensionen hat.“
Seit 2012 ist die Zahl der nationalen Wettbewerbe von 7 auf 19 gestiegen, was zur Bewältigung der Disziplinarverfahren erheblich mehr Arbeit und Personal erforderte.
Die modernen Büros bieten den Angestellten und Behörden ein zweckmässiges Arbeitsumfeld, in dem sie effizienter arbeiten und dem brasilianischen Fussball besser gerecht werden können. Wesentlichen Anteil an der Neugestaltung des Gebäudes sowie dessen Ausstattung mit grosszügigen Büros und Sitzungszimmern sowie modernster Technologie zum Schutz des STJD vor möglichen Cyberangriffen hatten die FIFA-Forward-Beiträge.
Kanadischer Fussballverband
Die kanadische Premier League (CPL) liess sich von der Pandemie nicht stoppen und organisierte zusammen mit dem kanadischen Fussballverband (CSA) und den zuständigen Gesundheitsbehörden sichere Wettkämpfe.
Die Saison 2020 sah ein Blasenkonzept vor, das ein sicheres Spielumfeld garantierte. Bei den Island Games, die vom 14. August bis zum 19. September auf der Prince Edward Island ausgetragen wurden, wurde zudem die Zahl der Teams erhöht.
Da die Sicherheit stets an erster Stelle stand, wurde in Absprache mit dem CSA und den staatlichen Gesundheitsbehörden ein strenges Schutzkonzept für alle Spieler, Trainer, Klub- und Ligaangestellten, Spieloffiziellen und das Personal der Sendeanstalten erarbeitet.
Im Rahmen seines strategischen Plans für 2019–2021 (Canada Soccer Nation) hat der CSA die CPL früh als wichtigstes FIFA-Forward-Projekt in Kanada definiert. Seit 2017 unterstützen die FIFA und der CSA die neue Liga, die die Spitze im kanadischen Fussball verbreitern und so das Niveau der kanadischen Nationalteams im internationalen Vergleich steigern soll.
Die CPL bietet kanadischen Spielern eine Perspektive und trägt massgeblich zur Fussballförderung im Land bei, wie die 51 Spieler zeigen, die nach der ersten Saison 2019 den Sprung in den Profifussball schafften.
Fussballverband von Papua‑Neuguinea
Mit mehreren Goldmedaillen bei den Pazifikspielen und etlichen Silbermedaillen beim OFC-Nationen-Pokal der Frauen war der Frauenfussball in Papua-Neuguinea bereits eine feste Grösse.
Angesichts der zunehmenden Konkurrenz in der Region beschloss der Fussballverband von Papua-Neuguinea (PNGFA) dennoch ein neues Förderkonzept und lancierte im November 2020 mit der Unterstützung des FIFA-Forward-Programms eine neu gestaltete Frauenfussballliga.
Gespielt wird an zwei Orten: in Lae City (mit sieben Teams) sowie in der Hauptstadt Port Moresby (mit sechs Teams), wobei auch Stadien der FIFA U-20-Frauen-Weltmeisterschaft 2016™ genutzt werden.
Zusätzlichen Schwung erhält der Frauenfussball in der Pazifikregion auch durch die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™, die 2023 in Australien und Neuseeland und damit erstmals in dieser Region ausgetragen wird.
„Das Interesse am Frauenfussball ist riesig und über die Jahre enorm gewachsen“, betonte PNGFA-Generalsekretär Pius Letenge. „Wir wollen im Fussball talentierte Frauen und Mädchen finden und fördern. Dem Frauenfussball steht eine grossartige Zukunft bevor, wobei die neu gestaltete Frauenliga als wichtigster Frauenwettbewerb des Landes bei dieser Entwicklung eine entscheidende Rolle spielen wird.“
Schweizerischer Fussballverband
Mit der Unterstützung des FIFA-Forward-Programms hat der Schweizerische Fussballverband (SFV) ein zwölfmonatiges Projekt zur Schiedsrichterausbildung lanciert.
Rund 4800 qualifizierte und lizenzierte Schiedsrichter und Schiedsrichterassistenten zählt der SFV, die alle mindestens zweimal pro Jahr einen Wiederholungskurs und/oder eine Weiterbildung absolvieren müssen, damit das Niveau auf allen Stufen hoch bleibt und die Spieloffiziellen über Änderungen bei den Spielregeln jederzeit Bescheid wissen.
„Dank dem Projekt und der FIFA können wir die langfristige Aus- und Weiterbildung der Schweizer Schiedsrichter über die bestehenden Massnahmen sichern und für eine nachhaltige Entwicklung in den kommenden Jahren sorgen“, sagte Sascha Amhof, der beim SFV das Schiedsrichterressort leitet.
„Insgesamt sind wir mit den Fortschritten zufrieden und stolz, dass wir im Rahmen des FIFA-Projekts einen wichtigen Schritt hin zur Festigung und Sicherung des Niveaus unserer Ausbildungsstrukturen machen konnten.“