Abseits des Spielfelds
Soziales Engagement
2020 hat sich die FIFA an verschiedenen Fronten mit institutionellen Partnern zusammengeschlossen, um sich mithilfe des Fussballs abseits des Spielfelds für soziale Anliegen einzusetzen, und gemeinsam mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) das Coronavirus in der Fussballgemeinschaft einzudämmen.
Gemeinsame Initiative der FIFA und des UNODC gegen Verbrechen und Missbrauch
„Der Weltsport und die Vereinten Nationen als Weltorganisation sind ideale Partner, um Entwicklung und Frieden zu fördern.“
Die FIFA und das Büro für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) haben den gemeinsamen Kampf gegen Verbrechen im Sport mit einer wegweisenden Grundsatzvereinbarung bekräftigt.
UNODC-Exekutivdirektorin Ghada Waly sieht in der FIFA die ideale Partnerin, um den Fussball und Sportveranstaltungen vor Korruption und Verbrechen zu schützen: „Mit der gemeinsamen Stärke und Zusammenarbeit können das UNODC und die FIFA Regierungen und Sportorganisationen dabei helfen, Korruption auf der Grundlage des UNO-Übereinkommens gegen Korruption wirksam zu bekämpfen.“
Neben der Verbrechens- und Korruptionsbekämpfung zielt die weitreichende Grundsatzvereinbarung auch auf die Prävention von Kriminalität und Drogenkonsum bei Jugendlichen durch die Vermittlung von Lebenskompetenzen mithilfe des Fussballs.
Weitere Schwerpunkte sind der Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Gewalt und Ausbeutung im Sport mithilfe von Programmen wie FIFA Guardians™ sowie die Förderung von Frauen und Mädchen getreu den UNO-Konventionen mithilfe des Sports.
Darüber hinaus lancierte die FIFA Konsultationen mit Sportorganisationen, zwischenstaatlichen Behörden, Regierungen und Fachagenturen zur Gründung einer unabhängigen fach- und sportübergreifenden internationalen Organisation, die Missbräuche im Sport untersuchen soll.
Partnerschaft mit französischer Entwicklungsagentur für Afrika
Im Rahmen ihrer Partnerschaft mit der französischen Entwicklungsagentur hat die FIFA die Projekte präsentiert, die in der im Juli 2020 als Reaktion auf die COVID-19-Krise lancierten Ausschreibung „Sport & Health – Africa 2020“ ausgewählt wurden.
Dank den Mitteln der FIFA können die ausgewählten Verbände den Fussball in Ländern, in denen es dem Breitensport an grundlegender Infrastruktur oder sonstigen Dingen mangelt, aufrechterhalten. Die Initiative ist nur eines von vielen Projekten, das die FIFA im Rahmen der 2019 vereinbarten Partnerschaft bereits umgesetzt hat.
Das Innovations- und Nachahmungspotenzial waren zentrale Faktoren im Auswahlverfahren. Neben Gleichberechtigung, Jugendförderung und Umweltschutz mussten die Projekte zudem auch einen Mobilisierungseffekt in den Zielländern haben.
Aus den insgesamt 15 Anträgen von zwölf englisch-, französisch- und portugiesischsprachigen Ländern südlich der Sahara wurden schliesslich acht Fussballprojekte ausgewählt, die sich mithilfe des Sports für verschiedenste Anliegen wie Bildung, soziale Inklusion, sexuelle Gesundheit und ökologisches Bewusstsein einsetzen.
Unterstützung für FIFA Guardians™ von Kinderschutzforum der Parlamentarischen Versammlung des Europarats
FIFA-Vertreter haben im Juni 2020 gemeinsam mit hochrangigen Politikern und Jugendbotschaftern die Folgen der COVID-19-Pandemie für den Kinderschutz erörtert.
Im Rahmen eines von der Parlamentarischen Versammlung des Europarats organisierten Webinars informiert die FIFA-Direktorin für soziale Verantwortung und Bildung, Joyce Cook, über das fortwährende Engagement der FIFA für den Kinderschutz.
„Seit dem Start von FIFA Guardians im letzten Jahr trifft die FIFA immer neue Massnahmen zur Verbesserung der Kinderschutzstandards im Fussball, wie die Entwicklung eines Schulungs- und Bildungsprogramms sowie von Kompetenzförderungsangeboten für ihre Mitgliedsverbände, die Bildung einer FIFA-Kinderschutzabteilung sowie die Lancierung der #SafeHome-Kampagne während der COVID-19-Pandemie zur Mobilisierung des Fussballs gegen häusliche Gewalt, die Millionen von Frauen und Kindern jedes Jahr erleiden“, betonte Joyce Cook.
#SafeHome-Kampagne in Afrika und Europa
Mit einer gemeinsamen Kampagne reagierten die FIFA und die WHO 2020 auf Berichte einer möglichen Zunahme von Fällen häuslicher Gewalt gegen Frauen und Kinder infolge der Ausgangsbeschränkungen, die zur Bekämpfung der Verbreitung von COVID-19 verhängt wurden.
Gemeinsam mit der Europäischen Kommission, der Afrikanischen Union und der CAF engagierten sich die FIFA und die WHO in den sozialen Medien für dieses wichtige Anliegen auf den beiden Kontinenten und wurden dabei von FIFA-Legenden und aktiven Fussballern mit Videobotschaften zu Hilfsangeboten und praktischen Tipps für Opfer von Gewalt unterstützt.
FIFA und Europäische Kommission gegen Rassismus
„Diese Initiative liegt mir sehr am Herzen. Ich bin stolz, ein richtiger Belgier zu sein – ein dunkelhäutiger Belgier. Der Sport hat mir im Leben sehr viel gegeben. Aber im Sport gibt es leider auch Rassismus.“
Gemeinsam mit der FIFA hat die Europäische Kommission ihren neuen Aktionsplan zur Rassismusbekämpfung präsentiert und damit ihre langjährige Partnerschaft auf diesem Gebiet bekräftigt.
Die FIFA wurde bei der von ihr mitorganisierten Veranstaltung von der belgischen FIFA-Legende Mbo Mpenza vertreten, der bei einer Podiumsdiskussion von seinen Erfahrungen mit Rassismus in Europa erzählte.
Mbo Mpenza verspricht sich viel vom Aktionsplan: „Wenn sich die Europäische Kommission gemeinsam mit der FIFA engagiert, kann der Sport wirklich etwas bewirken. Gemeinsam können wir Grossartiges vollbringen.“
EU-Gleichstellungskommissarin Helena Dalli nannte für den Aktionsplan klare Ziele: „Wir müssen uns auf den Sport und den Schulunterricht konzentrieren und mit den Schulen zusammenarbeiten, damit die Kinder für Vorurteile aus der Gesellschaft und ihrem Umfeld immun sind.“
Kampf gegen Diskriminierung
Angesichts der weltweiten „Black Lives Matter“-Proteste warf die FIFA 2020 ihr gesamtes Gewicht in die Waagschale, um mit verschiedenen digitalen Kampagnen jede Form von Diskriminierung sowohl im Fussball als auch in der zu verurteilen. 40 FIFA-Legenden und aktive Profispieler posteten, gekleidet in einem schwarzen Trikot, Botschaften wie #StopRacism und #StopDiscrimination auf sozialen Medien und erreichten so Millionen von Fans weltweit.
Auftaktsitzung zur Umsetzung der ASEAN/FIFAGrundsatzvereinbarung
Zur Ausgestaltung der Grundsatzvereinbarung, die zwischen der ASEAN und der FIFA zur gemeinsamen Förderung der sozialen Entwicklung und eines gesunden Lebenswandels in der Region mithilfe des Fussballs abgeschlossen wurde, fand im August 2020 ein erstes Seminar statt.
Beim virtuellen Seminar mit Vertretern der Sport- und Bildungsministerien der ASEAN-Mitgliedsstaaten sowie des ASEAN-Sekretariats informierte die FIFA über ihre Tätigkeiten, angefangen mit der Zusammenarbeit mit globalen und regionalen zwischenstaatlichen Organisationen, der Bekämpfung von Spielmanipulationen und Doping sowie Stadionsicherheit über Kinderschutz bis zur Fussballförderung mithilfe des „Football for Schools“-Programms der FIFA-Stiftung.
Wegweisendes Friedensabkommen im Nahen Osten
Vertreten durch FIFA-Präsident Gianni Infantino, bekräftigte die FIFA bei der feierlichen Unterzeichnung einer wegweisenden Vereinbarung zwischen Bahrain, Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten in Washington, D.C. (USA) ihre Unterstützung für die Friedensbemühungen im Nahen Osten.
Präsident Infantino sagte zu diesem historischen Ereignis: „Der Fussball soll auch in schwierigen Zeiten wie während der COVID-19-Pandemie Positives bewirken. Ich freue mich daher sehr, dass die FIFA den positiven Wandel unterstützen kann.“
Bei seinem Besuch in der US-Hauptstadt wurde der FIFA-Präsident auch von US-Justizminister William Barr empfangen, dem er für das Engagement der US-Behörden und insbesondere des US-Justizministeriums bei der Bekämpfung von Korruption im Fussball dankte.
Historische Vereinbarung zwischen den Verbänden der VAE und Israels
Die Fussballverbände der Vereinigten Arabischen Emirate (UEAFA) und Israels (IFA) schlossen im Beisein von FIFA-Präsident Gianni Infantino, UAEFA-Präsident Rashid bin Humaid al-Nuaimi und IFA-Präsident Oren Hasson in Dubai eine historische Vereinbarung ab.
Diese sieht u. a. die Organisation von Freundschaftsspielen zwischen Nationalteams und Klubs, die Veranstaltung gemeinsamer Seminare für technische und administrative Vertreter der beiden Verbände sowie die Lancierung von Initiativen zur Förderung des Fussballs in den beiden Ländern vor.