FIFA-Hilfe für afghanische Fussballfamilie
Nach dem Sturz der afghanischen Regierung im August 2021 und der anschliessenden Massenflucht setzte die FIFA angesichts der zunehmend instabilen und kritischen Lage alles in Bewegung, um möglichst viele Angehörige der hiesigen Sportgemeinde auszufliegen. Bis Ende des Jahres konnten so dank der Unterstützung Katars, das 2022 die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ ausrichten wird, 163 Personen evakuiert werden.
Besuch von Präsident Infantino bei erster Flüchtlingsgruppe
Anfang Oktober 2021 hob in Kabul die erste von der FIFA organisierte Maschine ab. An Bord waren 100 Angehörige der afghanischen Fussballfamilie, die einige Stunden später sicher in Doha landeten. Nach strengen COVID-19-Tests bezogen sie ihr einstweiliges neues Zuhause in einem Gebäudekomplex, der samt Sportanlage für die Zuschauer der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2022™ errichtet wurde.
FIFA-Präsident Gianni Infantino, der den Park-View-Villas-Komplex bereits vor der Ankunft der ersten FIFA-Delegation besucht hatte, betonte bei seinem erneuten Besuch die wichtige Rolle des Fussballs in dieser schwierigen Zeit: „Es ist grossartig, dass dieser Komplex, der für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft gedacht ist, Menschen aus Afghanistan vorübergehend Zuflucht bietet.“
Bei seinem Besuch wurde der FIFA-Präsident von Lolwah al-Khater, dem stellvertretenden Aussenminister und Sprecher des katarischen Aussenministeriums, und Hassan al-Thawadi, dem Generalsekretär des Obersten Rats Katars für Organisation und Nachhaltigkeit, begleitet.
„Es ist grossartig, dass dieser Komplex, der für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft gedacht ist, Menschen aus Afghanistan vorübergehend Zuflucht bietet.“
Solidaritätsappell des Präsidenten an die globale Fussballgemeinschaft
Später im Oktober 2021 wurden dank dem Engagement der FIFA und den katarischen Behörden nochmals 56 Personen aus dem Umfeld des Fussballs und des Basketballs sicher nach Katar gebracht.
Präsident Infantino besuchte die neu Angekommenen und rief dabei weitere Nationen auf, dem Beispiel zu folgen und sich mit der relativ kleinen Gruppe von Ländern zu solidarisieren, die Hilfe geleistet hatten.
„Als Erster ist uns der albanische Ministerpräsident Edi Rama zu Hilfe geeilt. Auch ihm möchte ich ganz herzlich danken. Nun müssen uns noch mehr Länder, Regierungen und Mitglieder der Fussballfamilie unterstützen. Sie müssen nicht nur über Solidarität reden, sondern diese mit konkreten Taten auch unter Beweis stellen“, betonte Präsident Infantino.
„Wir werden weiterhin rund um die Welt anklopfen und hoffen, dass einige diesem Appell und Hilferuf folgen und diesen Frauen, die alle einen beeindruckenden Lebenslauf haben, die Tür öffnen werden.“
Neben Spielerinnen der A-, U-23-, U-17- und U-15-Nationalteams und ihren Familienangehörigen waren auch Schiedsrichterinnen, Funktionärinnen und Fussballtrainerinnen evakuiert worden.
Einrichtung vorübergehender Unterkünfte
Im November 2021 wurde in Verbindung mit dem Generation-Amazing-Programm ein Trainerausbildungskurs durchgeführt, während die afghanischen Spielerinnen gegen das katarische Nationalteam im Khalifa-International-Stadion WM-Luft schnuppern durften.
Im darauffolgenden Monat konnten dank dem fortwährenden Bemühen der FIFA und ihrer Partner in Katar nochmals sieben Personen aus Afghanistan nach Doha ausgeflogen werden.
Zum Jahresende konnten alle Flüchtlinge unter einem subsidiären Schutzstatus in neue Unterkünfte in Albanien umziehen. Dort bleiben sie, bis sie ein Visum für ein sicheres Drittland bekommen, das ihre Versorgung gewährleistet. Die Flüchtlinge werden medizinisch versorgt und können Bildungseinrichtungen, Krippen, Schulen, Englischkurse sowie die Dienste von Experten nutzen, um eine dauerhafte Aufenthaltsbewilligung zu beantragen. Bis Ende des Jahres wurde sieben Mitgliedern der Gruppe eine dauerhafte Aufenthaltsbewilligung in Kanada gewährt. 2022 sollen dank den fortlaufenden Verhandlungen weitere Bewilligungen erteilt werden.
Die FIFA wird mit allen Mitgliedern der Fussballfamilie weiterhin alles daransetzen, allen Flüchtlingen zu einem dauerhaften Bleiberecht zu verhelfen und weitere gefährdete Personen aus Afghanistan zu evakuieren.
163 000
Personen wurden im Oktober und Dezember evakuiert
72,5 00,0 %
der Evakuierten sind Frauen und Kinder
22 00
Spielerinnen nationaler und regionaler Basketballteams wurden evakuiert
129 000
Flüchtlinge haben einen direkten Bezug zum organisierten Fussball in Afghanistan
„Nun müssen uns noch mehr Länder, Regierungen und Mitglieder der Fussballfamilie unterstützen. Sie müssen nicht nur über Solidarität reden, sondern diese mit konkreten Taten auch unter Beweis stellen.“