Women's football

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Rund um die FIFA

Frauen­fussball­

5 Min. Lesezeit

Bei Ausbruch der COVID-19-Pandemie waren die Befürchtungen gross, dass besonders der Frauenfussball unter den Folgen leiden würde.

Die FIFA setzte alles daran, dies zu verhindern. Und so erlebte der Frauenfussball 2021 einen beispiellosen Boom.

Neuland für die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™­

Wenn die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ 2023 erstmals mit 32 Teams sowie mit Australien und Neuseeland erstmals in zwei verschiedenen Konföderationen (AFC und OFC) ausgetragen wird, erreicht die Entwicklung des Frauenfussballs einen weiteren Meilenstein.

In der laufenden Qualifikation haben deshalb mehr Spielerinnen denn je die Chance, beim wichtigsten FIFA-Frauenturnier dabei zu sein.

Gesicherte Zukunft des Frauenfussballs­

Der einzigartige FIFA-COVID-19-Hilfsplan hat den positiven Wandel im Frauenfussball beschleunigt.

So erhielt jeder Verband einen Frauenfussballzuschuss von USD 500 000 zur Sicherung des Liga- und Klubbetriebs sowie zur Unterstützung verschiedener Förderprojekte und der Spielerinnen auf allen Stufen der Fussballpyramide.

Für den Bezug dieses Beitrags mussten die Verbände eine Strategie zur Förderung des Frauenfussballs vorlegen und so nachweisen, dass der Frauenfussball bei ihnen langfristig weiterhin Priorität hat.

Zukunft des Männer- und Frauenfussballs­

Im September 2021 wurde die zweifache Weltmeistertrainerin Jill Ellis mit der Leitung des technischen Beratungsgremiums zur Zukunft des Frauenfussballs betraut.

Zusammen mit dem FIFA-Direktor für globale Fussballförderung, Arsène Wenger, leitet sie die Diskussionen und Konsultationen zu den künftigen internationalen Spielkalendern. Mit Blick auf mögliche Änderungen ist für die beiden zentral, dass die Termine im Frauen- und Männerfussball aufeinander abgestimmt sind.

Wir haben dieselben Fans. Frauen schauen sich Männerspiele an und umgekehrt. Ich bin mit Arsène einig: Wir wollen beide Plattformen fördern.
Jill Ellis
Leiterin des technischen Beratungsgremiums zur Zukunft des Frauenfussballs

Schrittmacher­

Im Juni 2021 veröffentlichte die FIFA einen wegweisenden Bericht zur Entwicklung und Professionalisierung des weltweiten Umfelds des Elitefrauenfussballs und damit eine Analyse, wie sie für den Frauenfussball einmalig ist.

Der FIFA-Benchmarking-Bericht zum Frauenfussball liefert wichtige Erkenntnisse zu zentralen Bereichen des Elitefrauenfussballs wie Sport, Finanzen, Fanbeteiligung und Spielerinnen. Grundlage ist eine Umfrage unter 30 ausgewählten Frauenfussballligen der höchsten Spielklasse aus aller Welt sowie 282 Klubs aus diesen Ligen.

Die Beschleunigung der Entwicklung und des Wachstums des Frauenfussballs auf und neben dem Platz ist ein zentrales Versprechen und oberste Priorität der FIFA. Angesichts des weiter steigenden Interesses müssen wir uns ein genaues Bild über das Umfeld des Elitefrauenfussballs verschaffen.
Gianni Infantino
FIFA-Präsident

Wichtigste Erkenntnisse:­

  • Bei Ligen, in denen mindestens 80 % der Klubs eine ausgeprägte Struktur für den Nachwuchsbereich aufweisen, ist das Nationalteam im Durchschnitt auf Position 13 klassiert, verglichen mit Rang 28 bei allen anderen Ligen.

  • Ligen mit einem Klublizenzierungssystem und Finanzkontrollen haben einen grösseren Anteil an Klubs, die gewinnbringend oder kostendeckend arbeiten (36 % gegenüber 32 %), und erzielten im Schnitt höhere Klubeinnahmen (USD 0,9 Millionen gegenüber USD 0,3 Millionen).

  • In 65 % der untersuchten Ligen schnitten die Teams mit den am besten qualifizierten Trainern besser ab als die anderen Teams, was die Bedeutung der Trainerausbildung und -förderung im Frauenfussball unterstreicht.

  • Klubs mit einer grösseren und besseren Infrastruktur schneiden in der Liga tendenziell besser ab als die übrigen Klubs. 50 % dieser Teams wurden in den letzten fünf Jahren Meister, während es bei den übrigen nur 23 % waren.

  • Die Übertragung von Spielen auf traditionellen und digitalen Plattformen hat im Frauenfussball noch viel Wachstumspotenzial, da die Einnahmen aus Spielübertragungen gemäss Umfrage im Schnitt nur 6 % der Klubeinnahmen und 18 % der Ligaeinnahmen ausmachen.

  • Teams mit Saisonkarten erzielten in der Liga einen höheren Zuschauerschnitt (1400 gegenüber 1000) und mehr Einnahmen (USD 0,8 Millionen gegenüber USD 0,3 Millionen).

  • Klubs mit einer schriftlichen Frauenfussballstrategie haben im Schnitt tendenziell höhere Klubeinnahmen (USD 0,6 Millionen gegenüber USD 0,3 Millionen), einen besseren Zugang zu Infrastruktur für das erste Team und mehr Zuschauer (1400 gegenüber 700).

  • Ligen, die die Senderechte für die Frauenliga exklusiv vermarkten, erzielen durchschnittliche Fernseheinnahmen von USD 0,7 Millionen, verglichen mit lediglich USD 0,1 Millionen bei den anderen Ligen.

  • 72 % der Klubs gaben an, dass sie einige Sponsoringverträge ausschliesslich für das Frauenteam abschliessen. Diese Klubs verbuchen im Schnitt höhere Gesamt- und Sponsoringeinnahmen.

  • Die Klubs mit den höchsten Einnahmen (mehr als USD 1 Million) erzielen mehr als die Hälfte davon aus Sponsoring, verglichen mit weniger als einem Drittel bei Klubs mit Einnahmen von durchschnittlich bis zu USD 1 Million.

Neues Kapitel im afrikanischen Frauenfussball­

Im November 2021 gewannen die Mamelodi Sundowns Ladies (Südafrika) dank einem Finalsieg gegen die Hasaacas Ladies (Ghana) in Kairo die erste Ausgabe der CAF Women’s Champions League.

33 Teams aus den sechs Afrikazonen hatten zuvor die Vorrunde bestritten, von denen sich acht für die K.-o.-Phase in Ägypten qualifizierten. Gemäss Plänen der CAF soll die Women’s Champions League fortan jährlich stattfinden.

Es war toll, wie die besten Klubs im afrikanischen Frauenfussball bei diesem Wettbewerb ihr einzigartiges Können demonstrierten. Dieses historische und fantastische Turnier zeigt Mädchen in ganz Afrika, dass der Frauenfussball wächst und auch sie mitmachen können.
Fatma Samoura
FIFA-Generalsekretärin